Was ist die Henning von Burgsdorff Stiftung?

Die Henning von Burgsdorff Stiftung hat sich als niedersächsische Stiftung der Förderung des Geschichtsunterrichts verschrieben und kooperiert mit dem Niedersächsischen Geschichtslehrerverband.
Ihr Ziel ist es, Lehrerinnen und Lehrer des Faches Geschichte durch öffentliche Anerkennung ihrer Arbeit zu ehren und zu motivieren sowie bei der Finanzierung  der dringend notwendigen fachlichen Fortbildung zu helfen.
   
Leben Sie in Niedersachsen, dann können Sie sich mit einem Unterrichtsprojekt oder einer innovativen Unterrichtseinheit um einen unserer mit 200,- bis 1000,- Euro dotierten Preise bewerben, die öffentlich im Rahmen der Jahrestagung des Niedersächsischen Geschichtslehrerverbands in Hannover überreicht werden.
Planen Sie eine Fortbildung im Fach Geschichte in lokalem, regionalem oder überregionalem Rahmen (außerhalb Niedersachsens müssten auch einige Lehrer aus Niedersachsen teilnehmen), dann können Sie Referentengelder bei uns beantragen.

Der Gründungsstifter Henning von Burgsdorff und seine Grundsätze

Der im Frühjahr 2003 verstorbene Gründungsstifter Henning von Burgsdorff, in konservativem Milieu geboren, gegen sein Elternhaus von Jugend an in kritischer Distanz zum Hitlerregime, wurde als junger Offizier an der Ostfront schwer verwundet. Die Tragik seiner Erlebnisse hat er in einer Zeitzeugenbefragung durch Gymnasialschüler im Herbst 2000 in dem Satz zusammengefasst: „Wir haben dem Teufel gedient.“ Bis zuletzt hat sich Henning von Burgsdorff der Analyse der verhängnisvollen Mechnismen des NS-Regimes gewidmet.
Nach dem Krieg studierte Henning von Burgsdorff evangelische Theologie und Geschichte in Göttingen und Tübingen und war danach als Gymnasiallehrer und Dozent tätig.
Sein Anliegen war es, einen modernen, motivierenden Geschichtsunterricht zu fördern, der rechtsstaatlichem Denken in der Hoffnung verpflichtet ist, durch kritische Nutzung der historischen Erfahrung ein Geschichtsbewusstsein zu vermitteln, das jungen Leuten in Zeiten des Umbruchs Orientierung gibt, sie durch historische Kenntnisse gegen Manipulationen immunisiert und zu kritischen und verantwortlichen Bürgern macht.

Für Henning von Burgsdorff war klar, dass Bildung und Ausbildung ein wichtiges Potential für den Industriestandort Deutschland sind und Kernanliegen in einer großen europäischen Kulturnation sein müssen. Öffentliche Gelder fehlen; Stiftungen haben in Deutschland allenfalls im Bereich der Kunstförderung Tradition. Hier gilt es nach dem Vorbild anderer Länder Versäumtes nachzuholen.
Ein guter Geschichtsunterricht muss in unserer Gesellschaft das Anliegen aller Bürger sein. Die Schule darf sich nicht nur auf die Vermittlung des in Gesellschaft und Wirtschaft unmittelbar verwertbaren Wissens und Könnens beschränken, sondern sie muss auch der Besinnung und historischen Reflexion Raum geben. Ohne Kenntnis des Woher ist die Frage nach dem Wohin nicht verantwortungsvoll zu lösen. Geschichtsunterricht dient der Standortbestimmung und der Suche nach der eigenen Identität.

Rechtsform und Organisation der Stiftung

Die Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hannover. Die Stiftung ist gemeinnützig und selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Ziele. Die Mittel dürfen nur zu satzungsgemäßen Zwecken verwendet werden. Sie kann Spenden, Zuwendungen und Zustiftungen einwerben. Diese können von der Steuer abgesetzt werden.

Kontakt

StD Dr. Johannes Heinßen, Im Großen Sande 13, 21640 Horneburg
Mail: burgsdorff@nglv.de

Bisher hat sich die Wissenschaft der wichtigen Aufgabe nicht gestellt, sachlich einwandfreie und für junge Heranwachsende gut lesbare Darstellungen zu publizieren.

Die Stiftung hat deshalb als ersten Schritt die Herausgabe einer zweibändigen Taschenbuchausgabe zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit deutschem und europäischem Schwerpunkt (Titel: Deutsche Geschichte. Wie wir wurden, was wir sind. Bd. 1 und 2, Stuttgart 2002) finanziert.

Die Stiftung fördert zudem Fortbildungsveranstaltungen, die neue Erkenntnisse der Wissenschaft vermitteln oder Anregungen für einen interessanten Unterricht bieten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Jahrespreis der Henning von Burgsdorff Stiftung: Guten Unterricht erteilen nur motivierte Lehrer und Lehrerinnen. In der Vergangenheit ist im öffentlichen Diskurs das Ansehen der Lehrerschaft vielfach herabgesetzt worden, obwohl ihre Aufgabe unter heutigen Bedingungen immer schwerer wird. Abgesehen von dieser bedenklichen Entwicklung gibt es im Schulbereich generell keine Anreize für gute pädagogische Arbeit. Für Lehrer und Lehrerinnen existiert an den Schulen keine Kultur der Anerkennung. Dem möchte die Stiftung entgegen steuern durch die Zuerkennung eines jährlich ausgesetzten Preises von in der Regel 1.000 Euro. Er wird anlässlich der Zentraltagung des NGLV, die in der Regel Anfang November jeden Jahres in Hannover stattfindet, öffentlich überreicht.

Um diesen Preis können sich Lehrerinnen und Lehrer bewerben, die

  • ein besonders gelungenes oder innovatives Unterrichtsmodell oder ein außerhalb des Unterrichts erarbeitetes Projekt realisiert haben,
  • Schülerwettbewerbe betreut oder
  • sich in der Lehrerfortbildung engagiert haben,
  • Interessantes zur Geschichtsdidaktik und -methodik geschrieben oder
  • eine andere pädagogische Leistung im Fach Geschichte oder im fachübergreifenden Unterricht erbracht haben.

Das Bewerbungsformular zum Einreichen einer Bewerbung um den Jahrespreis 2024 finden Sie HIER.

2024

Dr. Markus Drüding, Uwe Roeder (Altes Gymnasium Oldenburg)
Elias Hoffmann, Frank Scheele (Evangelisches Gymnasium Nordhorn)

2022

Erster Preis:
Lena Gottwald, Ulf Rosenfeld, Dr. Britta Wehen-Peters (Gymnasium Eversten, Oldenburg)

Zweiter Preis:
Dr. Thomas Droste (Oberschule Seesen)

2020

Elias Hoffmann (Evangelisches Gymnasium Nordhorn)

2019

Erster Preis:
Lars Kreye (Hölty-Gymnasium Wunstorf)

Zweiter Preis:
Nathalie Schmidtmeyer, Jörg Suckow (Oberschule Dörverden)

2018

Sylvia Landscheidt (Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück)

2017

Heinz Hermann Steenken (Gymnasium Carolinum Osnabrück)
Dr. Katja Köhr, Dr. Annette Puckhaber, Ronny Wittig (Gymnasium Buxtehude Süd)

2016

Erster Preis:
Olaf Bröcker (Vechta)

2015

Erste Preise:
Dr. Gustav Partington (Braunschweig)
Martin Krol/Heike Späthe (Nordhorn)

Zweiter Preis:
Jörg Suckow (Dörverden)

Dritter Preis:
Heinz Hermann Steenken (Osnabrück)

Sonderpreis:
Fachgruppe Geschichte des Gymnasiums Hittfeld

2014

Erste Preise:
Vera Grafe (Stolzenau)
Martin Krol (Bentheim)

Zweiter Preis:
Anke Hoffmann und Johannes Möller (Oldenburg)

Dritter Preis:
Astrid Taleghani (Gifhorn)

2013

Erste Preise:
Dorothee Rohde und Birgit Schoedel (Oldenburg)
Hans-Joachim Sach (Holzminden)

2012

Erster Preis:
Dr. Stefan Krolle (Achim)

Zweiter Preis:
Dorit Schierholz (Barnstorf)

Dritter Preis:
Stefan Küllmer-Timm (Wilhelmshaven)

2011

Erster Preis:
Dr. Jörg Lahme und Dr. Tilmann Lahme (Göttingen)

Zweiter Preis:
Dorit Schierholz (Barnstorf)

Dritte Preise:
Hans-Joachim Sach (Holzminden)
Christian Werner (Braunschweig)
Katharina Runkel (Göttingen)

2010

Erste Preise:
Steffen Schulz (Meckelfeld)
Manfred Schmidt (Fürstenau)

Zweiter Preis:
Steffen Kaliske (Springe)

2009

Erster Preis:
Jörn Fielitz (Hameln)

Zweite Preise:
Alexander Haase-Mühlner (Lüchow)
Stephan Kohser (Springe)

2008

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2007

Erster Preis:
Jobst H. Homeier (Leer)

Zweite Preise:
Peter Hermenau (Hameln)
Dr. Gustav Partington, (Braunschweig)

2006

Erste Preise:
Ulrich Schröder (Osterholz-Scharmbeck)
Birgit Schoedel und Dorothee Kuhle (Oldenburg)

Preise für Lebenswerk:
Klaus Maiwald (Bückeburg)
Ilse Henneberg (Stuhr-Brinkum)

2005

Erster Preis:
Thilo Lausecker (Gymnasium Lehrte)

Zweiter Preis:
Dr. Friedemann Neuhaus (Osnabrück)

2004

Erster Preis:
Rainer Tegtmeier-Blanck (Hannover)

2003

Erster Preis:
Ilse Henneberg (Stuhr-Brinkum)

Zweiter Preis:
Thomas Gundermann (Clausthal-Zellerfeld)

Dritter Preis:
Sabine Castrup (Osnabrück)

2002

Erste Preise:
Dr. Raimund Schulz (Hildesheim)
Dr. Wilfried Pabst (Osnabrück)

Der Vorstand besteht aus vier Personen: zwei Mitgliedern des erweiterten Vorstandes des Niedersächsischen Geschichtslehrerverbandes, einem Vertreter der ersten Phase der Lehrerausbildung, d.h. der Universitäten sowie einem Vertreter der zweiten Phase der Lehrerausbildung, d.h. der Studienseminare.

Mitglieder des Stiftungsvorstandes sind zurzeit:

Dr. Johannes Heinßen, Vorsitzender des NGLV (Stiftungsvorsitzender)
Professor Dr. Michael Sauer, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Universität Göttingen
Dr. Katja Sommer, Helene-Lange-Schule Hannover
Marten Hagen, Fachleiter Geschichte, Studienseminar Leer für das Lehramt an Gymnasien