NGLV ab 2022 4 zu 3

Sommertagung des NGLV, Osnabrück, 15.8.2024. Bericht

Erstmals hatte sich der Vorstand des NGLV angesichts der zeitlichen Enge im vergangenen Schuljahr in diesem Jahr dafür entschieden, die traditionelle Frühjahrstagung auf den Beginn des neuen Schuljahres zu verlegen. So fand sie nun am 15. August 2024 in Osnabrück statt, wo unser dortiger Regionalvertreter Dr. Tobias Stich für eine vorzügliche Tagungslokalität gesorgt hatte. Veranstaltungsort war der ansprechende und auch technisch hervorragend ausgestattete Vortragssaal der Volkshochschule am Rande der Altstadt, in dem nicht nur die 80 angemeldeten Kolleginnen und Kollegen, sondern auch die Stände der vier erschienenen Schulbuchverlage (Buchner, Cornelsen, Klett, Westermann) Platz fanden. Die Caterer der Angelaschule, die Tobias Stich leitet, hatten ferner – auch das ist man von unseren Tagungen gewohnt – eine schmackhafte Pausenverpflegung bereitgestellt.

Erster Referent des Vormittags war der Münsteraner Osteuropahistoriker Dr. Vitalij Fastovskij zum Thema Das russische Zarenreich in der Krise. Fastovskij gab einen Überblick über die vorrevolutionären Zustände in Russland. Als strukturelle Faktoren dieser Krise identifizierte er

  • die Landfrage. Russland war ein agrarisch strukturiertes Reich und als solches, verglichen mit Westeuropa, rückständig. Die Abschaffung der Leibeigenschaft 1861 verschaffte den Bauern zwar persönliche Freiheiten und ließ sie insofern von den Reformen Alexanders II. profitieren; allerdings waren sie ohne Land befreit worden, was zu andauernden Konflikten mit den Gutsbesitzern führte, die oftmals gewaltsam verliefen.
  • die Industrialisierung. Sie wurde von der zarischen Bürokratie ambitioniert betrieben, denn Russland verstand sich als Großmacht und wollte entsprechend agieren. Es besaß aber nicht die finanziellen Mittel, um dies auch tun zu können. Die Probleme der Industrialisierung waren ähnliche wie in Westeuropa. In Russland waren Gewerkschaften verboten und die Arbeiter hatten keine Möglichkeit, für ihre Rechte einzutreten.
  • Die Autokratie sorgte für Dauerkonflikte zwischen der zarischen Bürokratie und der entstehenden Zivilgesellschaft.
  • Die in den Großen Reformen initiierte lokale Selbstverwaltung (Zemstva) war von oben orchestriert und zugelassen, also eine obrigkeitliche Konstruktion anstelle einer organisch von unten nach oben gewachsenen Struktur.
  • Als Vielvölkerreich besaß Russland ein Nationalitätenproblem. Der Gegensatz zwischen der Metropole St. Petersburg und der Peripherie war enorm. Minderheiten wurden auch ungleich behandelt. Russland besaß seit dem 18. Jahrhundert in Weißrussland, der Ukraine und den baltischen Staaten eine jüdische Minderheit. Diese durfte im Gegensatz zu anderen Minderheiten ihren Ansiedlungsrayon nicht verlassen. Ab dem 19. Jahrhundert wurde diese Diskriminierung durch das Einfließen des modernen Antisemitismus noch verschärft. Die polnische Minderheit litt unter wiederkehrenden Russifizierungsbemühungen. Polen wurden systematisch aus Behörden verdrängt.
  • Im großrussischen Nationalismus verquickten sich Nationalismus, Orthodoxie und koloniale Ambitionen.
  • Frauen durften nicht studieren, sondern bestenfalls als Gasthörerinnen akademische Veranstaltungen besuchen. Manche von ihnen wanderten in westliche Länder wie die Schweiz aus und kamen dort in Kontakt mit revolutionärem Gedankengut.
  • Angesichts der Persistenz der strukturellen Probleme kam es im späten 19. Jahrhundert zur politischen Radikalisierung oppositioneller Gruppen.

Um die vielgestaltigen Probleme auf einen Nenner zu bringen, nahm Fastovskij Anleihen bei der Modernisierungstheorie: Der Erwartungshorizont der Menschen habe sich verschoben: Es entstand eine normative Erwartungshaltung, derzufolge es morgen besser sein müsse als heute. Die Paradoxie der Moderne bestand nun darin, dass mit den angestoßenen Veränderungen die Probleme zu- statt abnahmen. So führte etwa das Verbot der Kinderarbeit zu einem Absinken des Familieneinkommens; die Zulassung von Kritik an der Autokratie verschärfte ebendiese und die Expansion Russlands sorgte für zusätzliche Konflikte mit anderen Bevölkerungsgruppen.
Im Vorfeld der Revolution von 1905 kam es zu einer gesellschaftlichen Mobilisierung in Zusammenhang mit der Eskalation der russisch-japanischen Spannungen. Als der Krieg aber ungünstig verlief, drohte die Solidarisierung mit dem Zaren jedoch zu kippen. Der Protestzug des Priesters Gapon am 9./22. Januar 1905 zum Winterpalais war der Beschwichtigungsversuch einer loyalistischen Gewerkschaft. Gapon, der mit der Ochrana, dem zaristischen Geheimdienst, zusammenarbeitete, wurde jedoch schnell zum Getriebenen, weil die Arbeiter ihre Forderungen erweiterten und er mitspielen musste. Nach der Niederschlagung des Protestzuges vor dem Winterpalais kam es im ganzen Land zu einer Radikalisierung. Der sozialrevolutionäre Terror, der bereits vorher geherrscht hatte, verschärfte sich. Bekanntestes Opfer war im Februar 1905 Großfürst Sergej. Indem sich linke und rechte Gewalt hochschaukelten, kann man von einer Spirale der Gewalt sprechen. Terror fungierte dabei als kommunikativer Prozess zwischen den Terroristen und den Adressaten ihrer Botschaft. Terroristische Akte seien nonverbale Botschaften, die schriftlich gerahmt sein können, es aber nicht sein müssten. Der Mörder des Großfürsten wurde mit religiöser Semantik als Märtyrer und Held verklärt. Die Botschaft der zahlreichen Attentate dieser Zeit sollte den Gegnern der Regierung signalisieren, dass sie nicht allein seien, und war wichtig für das Funktionieren kleiner Zirkel und Gruppen.
Die Gegner der Regierung teilten sich in verschiedene politische Lager. Die Liberalen rekrutierten sich vor allem aus dem bildungsbürgerlichen Lager. Die größte politische Kraft waren die Sozialrevolutionäre (Narodniki). Sie werden in der Forschung als Neopopulisten (neonarodničestvo) bezeichnet und betrieben eine Romantisierung des Bauerntums. In der Bauernkommune der Dorfgemeinde sahen sie die Keimzelle der Gesellschaft. Den angestrebten Sozialismus glaubten sie auf vielen Wegen erreichen zu können. Auf sie könne insofern Eisenstadts Konzept der multiple modernities Anwendung finden. 1902 formierten sich die Sozialrevolutionäre als Partei, die sich sogar zu Terrorakten, etwa auf den Bildungsminister, bekannte. Ihre Verbindung mit den Anarchisten war undogmatischer Natur. Politisch legten die Sozialrevolutionäre den Fokus auf die Selbstorganisation gesellschaftlicher Gruppen und plädierten für eine freie Assoziation anstelle der Gesellschaft (Neonihilismus). Die sozialdemokratische Partei war gespalten in Menschewiki und Bolschewiki. Lenin musste sein Konzept einer zweiten Revolution erst gegen andere Sozialdemokraten durchsetzen. Sein Konzept war im Grunde unmarxistisch und undogmatisch. Die Menschewiki hingegen lehnten Berufsrevolutionäre ab.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden aber auch rechte, loyalistische Parteien, die als Verbündete des Staates auftraten. Sie lehnten die Demokratie ab, räumten aber ein, dass man die Sprache der Moderne sprechen müsse. Die Verantwortung für Pogromgewalt kann ihnen nicht zugewiesen werden, da diese Gewalt von der Bevölkerung selbst ausging. Rechte Terroristen verübten nur wenige individuelle Terrorakte (unter anderem an liberalen Duma-Abgeordneten und Juden), legitimierten diese aber aufwendig. Andere Terroristen, die sogenannten bezmotivny, flankierten ihre Gewalttaten überhaupt nicht durch verbale Legitimationen.
Gewalt war auch ein Strukturmerkmal des Landes. Alle Parteien außer den Sozialdemokraten, die auf die Industriearbeiterschaft setzten, verstanden sich als Vertreter der Bauernschaft. Das zentrale Problem des Landes war die Knappheit der Anbauflächen, vor allem in den Schwarzerdregionen. Auf Morde an Gutsbesitzern reagierte die Staatsmacht mit Strafexpeditionen. Ferner versuchte sie, Anreize für die Investitionen in Produktionsmittel zu setzen. Die strukturellen Probleme des Landes blieben jedoch ungelöst.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges begann für die Autokratie dann eine neue Krise.
Fastovskij traf mit seinen Ausführungen auf ein exzellent vorbereitetes Publikum, das viele Nachfragen hatte. Die Antworten warfen weitere Schlaglichter auf die russische Geschichte, etwa wenn es um die russische Zivilisierungsmission für Asien ging, wo man laut Dostojevski die Rolle der Europäer einnahm; die Bauernbefreiung von 1861 erfolgte insofern auch aus ideologischen Gründen. Die Dekabristen hatten in der Entwicklung Russlands vor allem die Bedeutung, dass sie einen Mythos schufen. Der Begriff der Autokratie dokumentiert eher ein Selbstverständnis als die Verfassungswirklichkeit. Hier wie in anderen monarchisch regierten Staaten war der Herrscher auf eine funktionierende Bürokratie angewiesen, die vor Ort vieles ohne seine Kenntnis entschied. Probleme brachte dies erst mit sich, als mit Nikolaus II. ein äußerst schwacher, wankelmütiger und leicht beeinflussbarer Zar an die Spitze trat. Fastovskij bekräftigte auch die Bedeutung des Krimkrieges (1853–1856) als Treibsatz für die Modernisierungsversuche und die auf ihrem Fuße folgenden Probleme.

Der zweite Referent des Vormittags war Dr. Stefan Burmeister, der Geschäftsführer des Museums Kalkriese, ein studierter Vor- und Frühhistoriker mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Museumsvermittlung. Museum und Park in Kalkriese werden jährlich von 35-40.000 Schülern bzw. 2.000 Lerngruppen besucht und erfreuen sich insofern ungebrochener Beliebtheit. Das museumspädagogische Konzept wurde auch von Teilnehmern sehr gelobt. Burmeister präsentierte den Zuhörern ein spannendes Update zur Forschungslage zum Fundort Kalkriese, das über die althistorischen Ergebnisse hinaus einen überraschenden Akzent zu setzen wusste: Am Beispiel der Forschungsdebatte um den Ort der Varusschlacht zeige sich nämlich in besonderer Weise das Funktionieren bzw. Nichtfunktionieren von Wissenschaft. Anders als die Naturwissenschaften könnten Kulturwissenschaften nämlich nur mit Plausibilitäten und Wahrscheinlichkeiten argumentieren. Paradigmen und Narrative änderten sich und man müsse mit unterschiedlichen Meinungen umgehen. Gegenpositionen dürften nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Wie sich dies auf die Debatte um die Varusschlacht auswirkt, zeigte er im Folgenden auf.
Nach dem Totalverlust der 17., 18. und 19. Legion in der Varusschlacht seien diese Legionen komplett aus den Erzählungen der Römer herausgenommen worden und sie wurden niemals wieder aufgestellt. Zum Schlachtgeschehen gebe es eine überschaubare Anzahl an Berichten, so z. B. bei Tacitus. Das römische Publikum interessierte sich nicht für militärische Details. Daher könne man von den antiken Berichten keine präzisen Ortsangaben oder zuverlässige Kampfbeschreibungen erwarten. Tacitus’ komprimierte Schreibweise werfe ohnehin Rätsel auf, weil sie zu einer starken, entstellenden Verdichtung der Ereignisse geführt habe.
Fahrt nahm die Rezeption erst im Humanismus auf. Seither gilt Hermann/Arminius als Keimzelle deutscher Identität bzw. als role model, das wahlweise als Bollwerk gegen spätere Feinde wie Katholiken, Sozialdemokraten oder Juden herhalten musste. Den Zenit seiner nationalistischen Instrumentalisierung erlebte dieses Konzept um 1890.
Ziel der seit 1989 stattfindenden Grabungen in Kalkriese sei die Dekonstruktion der mit der Schlacht verbundenen Mythen. Auch wenn es keine organischen Überreste zu bergen gibt, sprudeln die Funde dort weiterhin reichhaltig. Bereits 1885 hatte Theodor Mommsen für den Schlachtort Kalkriese argumentiert, doch er stützte seine Argumentation auf Münzen. Diese taugen aber zum Nachweis des Militärs nicht, da sie allgemein weit verbreitet waren. Was zunächst noch fehlte, waren die Militaria. Sie kamen in den Achtzigerjahren in Gestalt von Schleuderbleien hinzu. Nun ließ sich der Münzbefund erneut heranziehen. Die jüngsten Münzen stammten aus den Jahren 2 bis 1 v. Chr. Sie enthielten Varus-Gegenstempel, Prägungen, mit denen sich der Schenkende auf der Münze verewigte, aus den Jahren 7 bis 9 n. Chr. Allerdings wenden Kritiker ein, dass die Münzversorgung der Legionen an der germanischen Grenze traditionell schlecht gewesen sei. Das Fehlen von Münzen sei auch an anderen Standorten nachgewiesen; römische Truppen am Rhein seien nicht mit frischem Geld versorgt worden, sodass die Münzüberlieferung der Chronologie hinterherhänge. So kann man anhand von organischen Resten in Funden inzwischen zwar den Monat der Schlacht auf August/September datieren, nicht aber das Jahr bestimmen.
Mit der Schlacht an den langen Brücken (pontes longi) im Jahre 15 konkurriert ein anderes Ereignis um die Zuschreibung des Kampfgeschehens. Eine archäologische Differenzierung zwischen den beiden Ereignissen sei nicht möglich. Allerdings deuteten die Knochengruben in Kalkriese darauf hin, dass die Bestattung der Gefallenen tatsächlich Jahre später durch das Heer des Germanicus erfolgt ist. An der Engstelle zwischen dem Kalkrieser Berg und dem nördlich gelegenen Moor sei eine Serie vom Kämpfen nachweisbar, keine einheitliche große Feldschlacht. Auf der anderen Seite finden sich rituell inspirierte Knochengruben aber auch an anderen Schlachtorten, so im dänischen Alten Enge. Damit breche diese Stütze ebenfalls weg. Insgesamt sei bisher die Frage, ob der Kampfort Kalkriese Ort der Varusschlacht oder der Schlacht an den Langen Brücken war, nicht beantwortet. Für Varus sprechen neuerdings aber metallurgische Befunde, die die Kalkrieser Überreste der 19. Legion zuweisen können. Diese unterscheidet sich in ihrem „metallurgischen Fingerabdruck“ deutlich von den Germanicus-Legionen.
Burmeister ließ es sich nicht nehmen, die beeindruckenden radiologischen Analysemöglichkeiten an einem gefalteten Metallfund vor Augen zu führen. Auch ein im Block geborgener Schienenpanzer konnte in seinem Aussehen rekonstruiert werden. Womöglich war er Teil eines Tropaions (eines anthropomorphen Siegesdenkmals, das Waffen der Besiegten verwendete) und ist daher von der Plünderung des Schlachtfeldes, die im notorisch rohstoffarmen Germanien geradezu obligatorisch war, ausgespart worden. Noch völlig unklar ist die Bedeutung mehrerer gefundener Einlegeaugen, die normalerweise in Skulpturen Platz fanden. Auch die Idee, dass die Germanen einen Wall am Berghang gebaut und von dort das vorbeiziehende römische Heer aus dem Hinterhalt angegriffen hätten, steht heute in Frage, denn manches deutet darauf hin, dass sich am Schlachtort ein römisches Lager befunden haben könnte, das von den Truppen des Arminius beim Auszug der römischen Truppen attackiert wurde. Die Fundorte erstrecken sich über eine längere Distanz. Östlich des Parks weist dabei nichts mehr auf Kampfhandlungen hin.

Nach der Mittagspause teilten sich die Teilnehmer auf vier Angebote auf. Dr. Burmeister konnte einige Teilnehmer vor Ort in Kalkriese begrüßen, führte sie durch das Museum und stellte das museumspädadgogische Angebot vor. Andere besuchten das Nussbaum-Haus und erhielten dort eine äußerst sachkundige Führung; eine thematische Stadtführung informierte zum Thema „Osnabrück, der Dreißigjährige Krieg und der Westfälische Frieden“. Die meisten aber fanden sich wiederum im Tagungssaal ein, wo Axel Ehlers und Johannes Heinßen Überlegungen zur Quellenkritik in den schriftlichen Prüfungen im Workshopformat vortrugen. Was genau unter einer quellenkritischen Einleitung zu verstehen ist, erweist sich als durchaus umstritten. Weder die universitäre Ausbildung noch die geltenden Curricula formulieren klare Handreichungen, welche Leistungen vom Prüfling dabei eingefordert werden können. Entsprechend heterogen sind und die Bearbeitungsweisen und die Bewertungsmaßstäbe in den Abiturarbeiten. Die Referenten plädierten daher für eine Vorgehensweise, die weniger auf semantisch mehrdeutige Pathosbegriffe wie „Glaubwürdigkeit“, „Authentizität“, „Seriosität“ oder „Quellenwert“ setze. Diese seien auf mehreren Ebenen zu lesen und daher missverständlich: auf der Ebene der historischen Überlieferung, der Perspektivität oder der historischen Richtigkeit aus heutiger Sicht. Eine Bescheidung auf die klare Darlegung der perspektivischen Gebundenheit und der gattungsspezifischen Besonderheiten der Quelle sowie die sinnvolle Relationierung der Angaben zum Text (Verfasser, Adressat, Gattung, Entstehungszeitpunkt und -ort) seien hinreichend imstande, Chancen und Grenzen der konkreten Quelle im Rahmen des historischen Erkenntnisprozesses zu benennen. Diese Verfahren müssen regelmäßig geübt werden, da sie ein beträchtliches Maß an Wissen, insbesondere das Wissen um Gattungen, die den Schülern nicht geläufig seien, und ihre Spezifika verlange. Eine solche Quellenkritik erfolge zwar einleitend, noch vor der Zusammenfassung des Inhalts, sei aber teilweise auch auf dessen Kenntnis angewiesen, was von den Prüflingen ein fortgeschrittenes Maß an Organisation im Schreibprozess verlange. Den Übergang von der Quellenkritik der Einleitung bilde die Formulierung der Intention. Sie solle möglichst einen Sprechakt in Gestalt eines verbum dicendi enthalten, aus dem klar hervorgehe, was der Verfasser tue, indem er die Quelle verfasse. (Ein Podcast zu diesem Thema folgt.)

Johannes Heinßen

Programm:

9.15-9.45 Uhr
Ankunft, Kaffee

9.45-10.00 Uhr
Begrüßung

10.00–11.15 Uhr
Dr. Vitalij Fastovskij (Münster),
Die Zarenherrschaft in der Krise (Semesterthema 12.1 Die Russischen Revolutionen)

11.30–12.45 Uhr
Dr. Stefan Burmeister (Museum und Park Kalkriese),
Neues aus Kalkriese. Zum aktuellen Forschungsstand zur Varusschlacht

12.45–14.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr–15.30 Uhr: Parallele Workshops

  1. Axel Ehlers/Johannes Heinßen, Quellen und ihre Kritik. Eine Dauerbaustelle im Geschichtsunterricht und im Abitur
  2. Thematische Stadtführung: Osnabrück, der Dreißigjährige Krieg und der Westfälische Frieden
  3. Felix-Nussbaum-Haus (Führung)
  4. Besuch und Führung im Museum Kalkriese (individuelle Anreise)